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Schamaninnen und Schamanen – Mittler:innen von Veränderung und Transformation

Als Vermittler:innen von Veränderungen haben Schamaninnen und Schamanen die besondere Aufgabe, das Wissen der Geister in konkrete Handlungen der alltäglichen Wirklichkeit zu übersetzen. Das folgende Modell eines „Core Shamanic Change Management“ beschreibt diesen Prozess, der angesichts des fortschreitenden Klimawandels und anderer Herausforderungen für unser Überleben von großer Bedeutung sein könnte.
„Bei jeder Entscheidung, die wir treffen, denken wir an die siebte Generation nach uns." [1] - Saintsegeg, Dhuka-Schamanin, Mongolei
Unsere Welt verändert sich. Unsere gefühlten Sicherheiten, unsere Routinen, unser ganzes Leben hat begonnen, sich zu verschieben. Es gibt keinen Weg zurück zum „Normalen“ wie wir es kannten. Die tradierten Wege sind nicht mehr ausreichend, um künftige Herausforderungen, wie Klimawandel, Pandemien und soziale Spannungen etc., erfolgreich und nachhaltig zu bewältigen.
Die Zeit für theoretische Debatten ist vorbei. Wir müssen eine andere Perspektive entwickeln, neues Wissen und neue Kraft erlangen, innovative Lösungen identifizieren. Wir müssen Wandel und Transformation proaktiv fördern. Schamanismus, als eine uralte Informationstechnologie und Weg der Kraft, leistet einen wertvollen Beitrag und eine spirituelle Perspektive. Wenn wir ein Überleben nicht nur unserer Spezies, sondern – einer wirklich ökologischen Logik folgend – aller beteiligten Lebensformen sicherstellen wollen, müssen wir zu einer ganzheitlichen Weltsicht, zu interdisziplinärer Zusammenarbeit und dazu übergehen, die Natur als prototypisches System der Evolution zu begreifen.
Im Dienst der Gemeinschaft
Im Kontrast zur Ansicht der konventionellen Wissenschaft ist die Natur nicht mechanistisch, linear und materialistisch, sondern biodivers, zyklisch und belebt. Aus schamanischer Sicht ist alles, was ist, lebendig und beseelt: Das Land ist belebt; der Raum, der Klang und die allgemeinen Strukturen des Lebens, die Felsen, die Bäume, die Pflanzen, die Tiere, einschließlich der Menschen, sind lebendig. Das ganze Universum schwingt als „ein antwortendes Gegenüber“ [2] mit, bereit zur Interaktion – wenn wir bereit sind, uns vom natürlichen Kosmos berühren zu lassen. [3]
Die Natur ist charakterisiert durch Wachstum und Verfall, zirkuläre Prozesse und experimentellem Lernen oder: Evolution. Natur ist Veränderung und Transformation. Schamanismus orientiert sich nicht nur an der Natur, sondern basiert auf ihr – und ist von ihr durchdrungen. Schamanismus stellt kein intellektuelles „Konzept“ dar, wie Naturphänomene verstanden werden könnten; vielmehr repräsentiert er ein geradliniges, einfaches und elegantes Narrativ der Natur selbst – eine Art und Weise, wie man das natürliche Wechselspiel der Kräfte wahrnehmen, begreifen, daran teilhaben und ausbalancieren kann.
Schamaneninnen und Schamanen, als spirituelle Expertinnen und Experten, dienen ihrer Gemeinschaft, verbinden alles was ist, sind „Suchende der Balance“, [4] und „Mittler:innen der Transformation“. [5] Ihre Verantwortung liegt nicht in der Manipulation der natürlichen Gegebenheiten; vielmehr „arbeiten sie daran, den Fluss von kosmischen Prozessen im Sinne der Lebenden aufrechtzuerhalten“. [6] Durch Divination identifizieren sie benötigte Information und Wissen; durch Heilarbeit entfernen sie potenziell zerstörerische Kraft und holen verloren gegangene Kraft zurück; durch Rituale und Zeremonien manifestieren sie spirituelle Kraft in der alltäglichen Wirklichkeit, um Übergangsphasen zu begleiten und eine balancierte Lebensweise in der Gemeinschaft zu garantieren. In diesem Sinne sind Schamaninnen und Schamanen per se Gestalter:innen des Wandels.

Die Architektur der Transformation – Core Shamanic Change Management [7]
„Transformieren: Veränderung der Zusammensetzung oder Struktur, der äußeren Form oder Erscheinung, die Veränderung des Zustandes." [8]
Nachhaltiger Wandel bedeutet substanzielle Veränderung, die mehrere Dimensionen oder Ebenen des beteiligten Organismus betrifft. Sie stellt nicht nur einen quantitativen, sondern qualitativen Wandel dar – einen Wandel zweiter Ordnung [9], der zu kontinuierlicher Erneuerung oder radikaler Transformation führt. [10]
Veränderungen werden oft als schwierig angesehen, da sie mit Entbehrung und Aufopferung verbunden sind. Im Gegensatz dazu könnte man auf ethisch vernünftige Absichten und Visionen, auf das, was bereits gut funktioniert, auf Erfolge und Modelle guter Praxis [11] konzentrieren bzw. darauf aufbauen. Das schafft eine gänzlich andere Dynamik – und fördert einen echten Drang zu Veränderung. Die hilfreichen Geister erweisen immer wieder aufs Neue als eine diesbezüglich einzigartige und unerschöpfliche Ressource.
Im Vermächtnis von Michael Harner ist der Core-Schamanismus dafür prädestiniert als Theorie und Praxis des ganzheitlichen Change Managements zu dienen – unter Integration der universellen Prinzipien des Schamanismus, der westlichen Wissenschaft und einer Ethik, die auf den Menschenrechten und der spirituellen Ökologie basiert. Unter Einbeziehung des Wissens aus bestehenden Ansätzen des Veränderungsmanagements [12] und der Erkenntnisse aus den Forschungsbemühungen der Foundation for Shamanic Studies Europe wird das folgende Modell des Core Shamanic Change Managements vorgeschlagen:

Alle Aspekte dieses Kompasses des Wandels spiegeln die allgemeine Logik schamanischer Tätigkeit wieder: Sie folgen keinem linearen Entwurf, sondern sind zyklisch konstituiert. Alle Elemente und Phasen sind miteinander verflochten und voneinander abhängig. Die damit verbundenen Strategien konzentrieren sich nicht auf Probleme, sondern auf Lösungen, und zielen darauf ab, neues Wissen zu generieren und Wege zur Realisierung von Wandel zu identifizieren, anstatt bereits bestehende Annahmen und Hypothesen zu beweisen. Das Core Shamanic Change Management basiert auf einer „Haltung der Nichteinmischung“ [14], ist streng prozessorientiert, sowohl in der alltäglichen als auch in der nicht-alltäglichen Wirklichkeit verankert, [15] mit schamanisch Praktizierenden als Schnittstellen. Als Teil der menschlichen Sphäre ist es eingebettet in den Bereich der Verhandlung, Konfliktlösung, Kooperation und Zusammenarbeit. Es befindet sich in den Räumen zwischen den Personen und ihrer Umgebung und stellt einen ganzheitlichen Prozess der Anpassung an die natürliche Welt auf Grundlage evolutionärer Zyklen dar. [16]
Kompass der Veränderung
Die eigentliche Architektur des Core Shamanic Change Managements wird durch den "Change Plan" ausgedrückt:
In einem ersten Schritt ist eine eingehende Analyse des relevanten Systems erforderlich, welche sowohl alltägliche als auch nicht-alltägliche Recherche umfasst und Veränderungsbedarf, Visionen sowie Ziele ermittelt. Es wird eine Steuerungsgruppe eingesetzt und das Gesamtdesign des Veränderungsprozesses definiert, einschließlich Meilensteinen, begleitender Forschung, Kommunikationsstrukturen und Maßnahmen zur Gemeinschaftsbildung. Dieses Veränderungskonzept ist das wesentliche Rückgrat des gesamten Unterfangens.
Schlüsselbereiche und konkrete Aktivitäten werden in einem zyklischen Prozess der Planung, Umsetzung und Evaluierung herausgearbeitet. In diesem Zusammenhang sind die Initiierung von Arbeitsgruppen, die laufende Entwicklung von Fähigkeiten und Gemeinschaftsbildung sowie die sukzessive Einbeziehung verschiedener Personengruppen bzw. Netzwerken von zentraler Bedeutung. Ein spezifischer Fokus auf Information und Feedback-Mechanismen gewährleistet eine lebendige und effiziente Kommunikation über die Veränderungen und den Wandel.
Die Implementierung konkreter Aktionen zeichnet sich dadurch aus, dass auf bewährte Praktiken und einen Geist des Experimentierens aufgebaut wird. Die Wirkungsmessung und Evaluierung unterstützt die Formulierung qualifizierter Schlussfolgerungen, welche schließlich zu einer Integration der vielversprechendsten Ansätze in die bestehende Systemkultur und damit sukzessive zu Entwicklung und Transformation beitragen.
Die Verbreitung der Ergebnisse fördert schließlich Sichtbarkeit. Das Feiern von Erfolgen und Fortschritten schafft Momente der Klarheit und Orientierung, der Gemeinschaft und der Kraft – wesentliche Zutaten, um weiterzumachen.

Verantwortliches Handeln
Lassen Sie mich dies ganz klar sagen: Wenn ich von Core Shamanic Change Management spreche, spreche ich nicht von Überzeugungsstrategien, die auf einer ideologisch motivierten Argumentation beruhen. Dies würde der Logik von Debatten der alltäglichen Wirklichkeit folgen. Was stattdessen erforderlich ist, ist eine transzendentale Perspektive: Es ist die Aufgabe schamanisch Praktizierender, das Wissen transzendierter mitfühlender Geister in der alltäglichen Wirklichkeit zu manifestieren und all jenen zugänglich zu machen, die offen sind, es zu empfangen.
Der Anhaltspunkt ist das Individuum: „Transformation bedeutet immer, die eigene Identität zu ändern – sich selbst zu verändern“. [17] Gleichzeitig müssen wir aufgrund der bestehenden – und auch zukünftigen – Herausforderungen den ausschließlichen Fokus auf individuelle Transformationen überwinden und die kollektive, systemische Transformation in unser Rational des Wandels einbeziehen.
Wir müssen Resilienz, Widerstandsfähigkeit, entwickeln – auf individueller Ebene, wie uns die Psychologie des 20. Jahrhunderts gelehrt hat, und auf gesellschaftlicher sowie ökologischer Ebene, wo gerade die Ökologie des 21. Jahrhunderts dabei ist, uns Neues zu lehren. [18] Wir müssen realisieren, dass das Paradigma des Individualismus und der Profitorientierung eine Sackgasse ist. Wir müssen uns an die Kernbotschaften jener spirituellen Ökologie erinnern, die der Schamanismus darstellt, [19] nämlich dass wir selbst Natur sind und unsere Beziehungen auf Gegenseitigkeit beruhen. Wir sind in Gemeinschaften und Netzwerken eingebettet, die alle miteinander verflochten – und letztlich eins sind. Wenn wir uns sowohl persönlich als auch als Gemeinschaften und Netzwerke am transformativen und verantwortungsvollen Wandel beteiligen, dann tragen wir dazu bei, die Erinnerung an diese ursprüngliche Einheit wieder zu erwecken. Mit anderen Worten: Das Anthropozän [20] neigt sich dem Ende zu und wir brauchen eine neue Ära der Gemeinschaft. [21]
Eine solche Vision ist unmittelbar verbunden mit Ethik und verantwortungsbewusstem Handeln. Andernfalls würde das, was auf den ersten Blick wie Fortschritt aussieht, in einer Katastrophe enden. Die ethischen Prinzipien, um die es dabei geht, basieren auf dem Humanismus, den Menschenrechten und dem Core-Schamanismus. [22] Unter "verantwortungsbewusstem Handeln " verstehe ich Handlungen, die in der oben erwähnten Ethik verwurzelt sind, deren Ausgestaltung auf Konsultationen mit helfenden Geistern beruht und die in der alltäglichen Wirklichkeit in die Tat umgesetzt werden, wodurch die damit verbundene Kraft und das Wissen wirksam werden. Der hier vorgestellte Ansatz ist letztlich eine weitere Facette des „Weges des Mitgefühls“. [23]
Im Core-Schamanismus geht es uns in erster Linie darum, Menschen zu befähigen, durch Erfahrungen aus erster Hand mit ihren eigenen spirituellen Helfern in Kontakt zu treten – und sie dadurch zu echter Ermächtigung und eigenständiger Spiritualität zu begleiten. Mit dem Core Shamanic Change Management wollen wir Menschen genau dabei unterstützen – durch Ausbildung und schamanische Praxis. Darüber hinaus wollen wir einen Rahmen für Gleichgesinnte anbieten, um Visionen zu schaffen und potenzielle Lösungen in der alltäglichen Wirklichkeit umzusetzen. Auch andere möchten wir einladen, sich inspirieren zu lassen und sich anzuschließen, wenn sie dies wünschen. All dies wird von transzendierten mitfühlenden Geistern unterstützt und geleitet, welche die wahren Vorbilder in diesem Prozess der Transformation sind. [24]
Die Kunst der Praxis
„Die Zukunft, die wir wollen, muss erfunden werden, sonst bekommen wir eine, die wir nicht wollen." - Joseph Beuys
Der natürliche Organismus hat begonnen, zu reagieren. Phänomene wie der Klimawandel, die Covid-19-Pandemie usw. könnten als Krankheiten verstanden werden – als Vorbedingungen eines Überganges und progressiver Entwicklung. [25] Im Schamanismus können wir zur Heilung dieser „Krankheiten“ beitragen, durch klassische divinatorische und Heilarbeit, durch Gemeinschaftsbildung und durch die Manifestation spiritueller Kraft in der alltäglichen Wirklichkeit, durch verantwortliches Handeln. All dies sind klassische Aufgaben von Schamaninnen und Schamanen.
Um unseren Beitrag zu leisten, haben wir in Europa im Sommer 2020 – mitten in der Covid-19-Pandemie – einen Prozess des Wandels und der Transformation eingeleitet. Dieser Prozess basiert auf den Prinzipien des Core Shamanic Change Managements, wie oben beschrieben, und beinhaltet – unter anderem – folgende Aspekte:
- Fundamentale und angewandte Forschung, d.h. transformative Forschung – durchgeführt im Core-Schamanischen Forschungslabor.
- Identifizierung, Erwerb und Weitergabe von neuem Wissen, Kraft und Fähigkeiten – z. B. durch Ausbildung im Rahmen des einjährigen Online-Training-Programmes „Wandel und Transformation“.
- Initiierung eines Veränderungsprozesses zum Thema “Schamanismus und Zukunft” – einschließlich des Aufbaus von Gemeinschaften und Netzwerken, Mainstreaming-Bemühungen sowie praktischer schamanischer Arbeit zu Fragen des Wandels und der Transformation. Verschiedene Personengruppen werden durch verschiedene Formate, sowohl persönlich als auch online, einbezogen, wie z. B. in den Online Community Meetings, in Trommelgruppen, Praxistagen, etc.
- Mehrere Meilenstein-Veranstaltungen werden wichtige Marker entlang des Prozesses setzen, um Erfolge sichtbar zu machen, Momente der Gemeinschaft zu feiern und Fragen aufzuwerfen, mit denen weitergearbeitet wird. Eines der wichtigsten Ereignisse dieser Art wird die Konferenz „Schamanismus und Zukunft“ am 10. Juni 2022 in Berlin, Deutschland, sein.
Visionen für die Zukunft
Die Fundamente unserer heutigen Lebensweise sollten nicht als selbstverständlich gelten. Es ist nicht selbstverständlich, dass die Natur uns nährt oder dass wir in Sicherheit, Wohlstand, Freiheit und Frieden leben. Tragischerweise ist dies an vielen Orten der Erde ohnehin nicht der Fall. Daher reicht es nicht aus, über Veränderungen zu sprechen. Wir müssen unsere Landschaften schützen und Lebensraum für alle beteiligten Lebensformen sichern. Wir müssen uns dauerhaft um unsere Gemeinschaften kümmern. Und wir müssen alle Beteiligten in die Lage versetzen, Demokratie und Frieden aufzubauen oder aufrechtzuerhalten – nicht morgen, sondern jetzt.
Was ich hier vorschlage, ist ganzheitlich transformative Forschung [26] und Praxis. Sie zielt darauf ab, ein Bild einer nachhaltigen Zukunft für alle beteiligten Lebensformen zu entwickeln und umzusetzen. Das konkrete Bild einer solchen Zukunft ist schwer zu fassen, weil es komplex ist und interindividueller, gesellschaftlicher sowie spiritueller Aushandlungsprozesse bedarf. In der alltäglichen Wirklichkeit können wir bereits einige Modelle identifizieren, die Orientierung bieten, wie die 17 Sustainable Development Goals der United Nations [27] oder das Planetary Boundaries Framework [28]. Was die nicht-alltägliche Wirklichkeit betrifft, so liegt es in erster Linie an den Schamanen/innen, Verantwortung zu übernehmen und, zusammen mit den Geistern, Bild(er) einer gelingenden Zukunft zu entwerfen und umzusetzen.
Die Stimmen der Schamaninnen und Schamanen sind lange genug ungehört geblieben. Es ist an der Zeit, diese Stimmen wieder zu erheben. Es ist an der Zeit, zu handeln. Das ist nicht nur empfehlenswert, sondern – angesichts der Verantwortung für künftige Generationen – auch zwingend notwendig.
Quellen
[1] Halla, Natalie (2020): Shamans. Trailer to the documentary. 00:01:59 – 00:02:05. https://www.kickstarter.com/projects/schamanen/shamans-documentary-film; 15.10.2020.
[2] Rosa, Hartmut (2016): Resonanz – Eine Soziologie der Weltbeziehung. Berlin: Suhrkamp. S. 281ff.; Buber, Martin (1999): Das dialogische Prinzip: Ich und Du. Zwiesprache. Die Frage an den Einzelnen. Elemente des Zwischenmenschlichen. Zur Geschichte des dialogischen Prinzips. 13. Aufl. Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus.
[3] Dieses Prinzip der Gegenseitigkeit zwischen allen Lebensformen ist der eigentliche Kern des Konzepts der „Indigenialität“ (Weber, Andreas (2019): Indigenialität. 3rd ed. Berlin: Nicolai Publishing and Intelligence).
[4] Gonçalves Louro, Luís (2020): Seekers of Balance. In: Urban, Roland (ed.) (2020): Shamanism and Digitalisation; 15.10.2020.
[5] Stephen, Michele (1995): A’aisa’s Gifts: A Study of Magic and the Self. Berkeley, Los Angeles, London: University of California Press. S. 306.
[6] ebd.
[7] Die hier vorgestellten Überlegungen wurden mittels einer praxisorientierten Forschungsstrategie erarbeitet und in verschiedenen Gruppen umgesetzt - unter anderem im Core-Schamanischen Forschungslabor der FSSE. Das Labor ist von experimentellen Forschungsmodellen (siehe Kolb, David (1984): Experiential Learning: Experience as the Source of Learning and Development. New Jersey: Prentice Hall) und aktuellen Ansätzen des Projekt- und Veränderungsmanagements geprägt. Ebenfalls sei in diesem Zusammenhang erwähnt: Mokelke, Susan (2017): „Shamanic Divination as Spiritual Problem Solving“, in: Shamanism Annual. Vol. 30, S. 27-31. Letztere Publikation fokussiert eher auf die Mikro-Ebene, während im Core Shamanic Change Management der Fokus auf der Meso-Ebene liegt.
[8] Merriam-Webster (2021): https://www.merriam-webster.com/dictionary/transform; 15.10.2020.
[9] Siehe Watzlawick, Paul, Weakland, John H., Fisch, Richard (2001): Lösungen: Zur Theorie und Praxis menschlichen Wandels. 6. Aufl. Bern: Hans Huber.
[10] Siehe Gergs, Hans-Joachim (2016): Die Kunst der kontinuierlichen Selbsterneuerung: Acht Prinzipien für ein neues Change Management. Weinheim und Basel: Beltz. S. 32-36.
[11] Siehe auch lösungsfokussierte Beratung und Therapie – z. B. de Shazer, Steve, Dolan, Yvonne, Korman, Harry (Hrsg.) (2007): More than Miracles: The State of the Art of Solution-focused Brief Therapy. New York: The Harworth Press; de Jong, Berg, Insoo Kim (2013): Interviewing for Solutions. 4. Aufl. Belmont: Brooks/Cole. Die gleichen Prinzipien sind auch in klassisch schamanischen Ansätzen zu finden.
[12] Siehe z. B. Heitger, Barbara, Doujak, Alexander (2013): Managing Cuts and New Growth: An Innovative Approach to Change Management. 2. Aufl. Wien: Goldegg; Cameron, Esther, Green, Mike (2020): Making Sense of Change Management: A Complete Guide to the Models, Tools, and Techniques of Organizational Change. 5. Aufl. London, New York, New Delhi: Kogan Page.
[13] Basierend auf University of Virginia (2020): Change Management. https://organizationalexcellence.virginia.edu/change-management; 15.10.2020.
[14] Harner, Michael (1988): Shamanic Counseling. Newsletter of the Foundation for Shamanic Studies. Vol. 1, No. 1. S. 4.
[15] Äquivalent zu „einem Tanz zwischen den beiden Realitäten“, der zu konkreten Handlungen in der gewöhnlichen Realität führt (Mokelke, 2017:29).
[16] Siehe auch die Prinzipien des Erfahrungslernens (Kolb, 1984).
[17] Heitger, Doujak (2013:100).
[18] Siehe Braden, Gregg (2014): The Turning Point: Creating Resilience in a Time of Extremes. Kapitel 5. Carlsbad, CA, New York, London, Sydney, New Delhi: Hay House. S. 137-174.
[19] Harner, Michael (1990): The Way of the Shaman. Preface to the Third Edition. 3. Aufl. New York: Harper One. S. xiii.
[20] Siehe Dahm, Daniel J. (2019): Sustainability Zeroline: Das Maß für eine zukunftsfähige Ökonomie. Bielefeld: transcript. S. 63-75.
[21] Mit „Gemeinschaft“ definiere ich hier den gemeinschaftlichen Raum, dem wir uns zugehörig fühlen, als idealerweise ermächtigte Individuen mit einer eigenständigen Identität und Spiritualität, die dem größeren Ganzen der Gemeinschaft - von Menschen, Geistern und allen beteiligten Lebensformen - dienen, indem sie ihr individuelles Wissen, ihre Fähigkeiten und ihre Kraft einbringen, um die jeweiligen Aufgaben und Pflichten zu erfüllen. Für einen schamanischen Zugang zu Gemeinschaft, sowohl in Theorie als auch in der Praxis, siehe das neue Präsenz-Seminar der FSSE „Die Kraft der Gemeinschaft“.
[22] Siehe Mokelke, Susan (2008): „Ethical Considerations in Shamanic Healing“, in: Shamanism Annual. Vol. 21. S. 34-36.
[23] Mokelke (2017:31).
[24] Mokelke (2018): Persönliche Mitteilung.
[25] Siehe Kraft, Hartmut (1995): Über innere Grenzen: Initiation in Schamanismus, Kunst, Religion und Psychoanalyse. München: Diederichs. S. 253.
[26] Siehe Mertens, Donna M. (2017): „Transformative Research: Personal and Societal“, in: International Journal for Transformative Research Vol. 4, Issue 1; S. 18-24; NASEM – The National Academies of Sciences, Engineering, and Medicine (2019). What is Transformative Research? Washington, DC: The National Academies Press. https://www.nap.edu/read/21881/chapter/3; 15.10.2020.
[27] UN – United Nations (2020): The 17 Goals. https://sdgs.un.org/goals; 15.10.2020.
[28] SRC – Stockholm Resilience Centre (2020): Planetary boundaries research. https://www.stockholmresilience.org/research/planetary-boundaries.html; 15.10.2020.
Mag. Roland Urban ist Geschäftsführer der Foundation for Shamanic Studies.
Bildnachweis: Bertrand Carlier, Minka von Kries